Das Amt für Mobilität hat mit der Einführung der Parkraumbewirtschaftung in der Bahnstadt einen weiteren, wichtigen Schritt hin zu einer Verkehrswende unternommen.

Diese Regelung wurde bereits 2007 beschlossen, aber erst jetzt umgesetzt. Anders als in den historisch gewachsenen Stadtteilen bringt die Bahnstadt baulich ideale Voraussetzungen mit: Tiefgaragenstellplätze für alle Wohnblocks, unmittelbare Nähe zum Hauptbahnhof, mit dem Fahrrad und zu Fuß erreichbar und zusätzliche Parkhäuser für diejenigen, die dennoch mit dem Auto kommen.

Bis vor kurzem sorgten jedoch ausreichend kostenfreie Autoparkplätze am Straßenrand dafür, dass die Bahnstadt trotzdem von parkenden Autos, zum Teil in Kreuzungsbereichen oder in zweiter Reihe, geprägt war. Parkgebühren führen dazu, dass vorhandene Parkhäuser und Tiefgaragen besser ausgelastet werden. Die so freiwerdenden Flächen im öffentlichen Raum können dann, wie ursprünglich geplant, vielfältiger genutzt und umgestaltet werden, z. B.:

  • für Lieferfahrzeuge, Carsharing, Behinderten- oder Fahrradparkplätze 
  • für Entsiegelung und Begrünung als Schutz für Überhitzung im Sommer
  • für Sitzmöglichkeiten und zur Ausweitung der Außengastronomie

Das erhöht nicht nur die Aufenthaltsqualität in der Bahnstadt. Auch wird der Straßenraum übersichtlicher und dadurch insbesondere für Kinder sicherer.

Wenn wir es uns erlauben, über den Tellerrand unserer eigenen Interessen und Gewohnheiten zu schauen, werden die Vorteile gebührenpflichtiger Parkplätze deutlich. Sie bieten einen wichtigen Anreiz, das Auto als das Verkehrsmittel der ersten Wahl zu überdenken und auf Alternativen umzusteigen. Gebühren verdeutlichen außerdem, dass die Bereitstellung und Erhaltung von Parkplätzen die Stadt – und damit die Stadtbevölkerung – etwas kosten. Der öffentliche Raum ist ein hohes gemeinschaftliches Gut, das wir zum Vorteil aller und nicht als kostenfreie Abstellmöglichkeit für Privatbesitz nutzen sollten.

Der Radentscheid begrüßt Parkraumbewirtschaftung ausdrücklich. Wir hoffen, dass die freigewordenen Flächen in der Bahnstadt ohne Zeitverzögerung umgenutzt und entsiegelt werden. Denn so wird der Zugewinn für alle sicht- und spürbar.

Weitere Informationen:

Beitrag der RNZ vom 21.08.2025 (€): Heidelberg: Wer in der Bahnstadt sein Auto abstellt, muss nun zahlen – Heidelberg – Nachrichten und Aktuelles – Rhein-Neckar-Zeitung

Veröffentlichung der Stadt Heidelberg: Parkraumbewirtschaftung – Bahnstadt Heidelberg

Kategorien: Aktuelles