Rede

Diese Rede wurde von unserer Vertrauensperson Larissa Weigel bei der Fridays-For-Future-Demo gehalten.

Liebe Fridays Danke, SUPER, dass wir auf EURER Demo eine Rede für die Verkehrswende halten dürfen.  

Wie viele von euch kennen den Radentscheid Heidelberg? 

Fridays for Future und den Radentscheid verbindet ein gemeinsames Ziel: 

Wir fordern eine klimagerechte und menschenfreundliche Verkehrspolitik in Heidelberg – und wir alle wissen: Das Fahrrad ist der Schlüssel dazu. 

Heidelberg hat landesweit den höchsten Radverkehrsanteil: ca. 40% der innerstädtischen Wege werden mit dem Rad zurückgelegt und nur etwa 20% mit dem Auto – Heidelberg ist eine Fahrradstadt. 

Bei der Verteilung der Flächen sieht es allerdings anders aus: Den Autos werden um die 50-60% aller Verkehrsflächen zugestanden, dem Fahrrad nicht einmal 10%.  – Heidelberg ist eine Autostadt.  

Klimaschutz bedeutet, dass wir vorhandene Ressourcen gerecht verteilen. Das gilt auch für Verkehrsflächen.  

Darum fordern wir von der Stadtverwaltung und der kommunalen Politik MASSIVE Veränderungen in der Verkehrspolitik.  

Deutlich mehr Platz und Sicherheit für Fahrradfahrende.  

Das kommt Allen zu Gute, SOGAR dem Autoverkehr. Aggressionen unter Verkehrsteilnehmenden sind AUCH eine Folge ungerecht verteilter Flächen. 

Mehr Platz für’s Rad verbindet das Notwendige mit dem Wünschenswerten:  

Das Fahrrad  

  • hat die beste Klimabilanz. (zufußgehen ausgenommen) 😉  
  • es ist platzsparend, leise und schnell 
  • es bietet Bewegung, ist gesund und reduziert Stress 
  • es ermöglicht Begegnungen, Kommunikation und gegenseitiges Wahrnehmen.  

Vor allem aber macht Fahrradfahren Spaß  

Damit das für alle gilt – nicht nur für die, die eh gern Radfahren –  brauchen wir eine bessere Infrastruktur für das Fahrrad. Damit NIEMAND Angst haben muss, weil es hier zu eng und da zu unübersichtlich ist. 

Dazu brauchen wir 

– gut ausgebaute, sichere und durchgehende Radwege 

– sichere Kreuzungen,  

– ausreichend und sichere Fahrradabstellplätze, 

– verkehrsberuhigte Stadtteile  

– und sichere und saubere Familienmobilität. 

Das genau sind die Forderungen des Radentscheid. Genau diese Veränderungen sind unser Ziel..  

Veränderungen aber machen Angst und erzeugen Widerstand. Sogar dann, wenn das Bestehende überwiegend Nachteile hat, halten wir in der Regel an dem fest, was uns vertraut ist.  

Was da hilft, ist es sich vorstellen zu können, wie das aussieht, was wir da anstreben und wie viel lebenswerter unsere Stadt sein kann: 

  • mit mehr Grünflächen und Aufenthaltsorten 
  • mit mehr Platz zum Spielen für Kinder 
  • saubere Luft und wenig Verkehrslärm 
  • KEINE stinkenden, lauten Autokolonnen jeden Morgen ab der Speyerer Straße, am Hbf vorbei, die Mittermaierstraße entlang, über die Ernst-Walz-Brücke bis ins Neuenheimer Feld. …  
  • Statt dessen einzelne Autos, ansonsten Straßenbahnen, Busse und viele, viele Radfahrende und Zufußgehende. Kaum Verkehrslärm, so dass man sich sogar an der Kreuzung unterhalten kann, ohne sich anzuschreien. 

Wenn wir uns erst mal klar machen, wie viel besser es geht, gibt es eigentlich kein Halten mehr. 

Darum ist die Verkehrswende nicht nur ein Muss angesichts der Klimakrise, sondern auch der Weg zu einem menschenfreundlichen Heidelberg.  

Darum sammeln wir mit unserem Bürgerbegehren Unterschriften. Wir wollen der Stadt zeigen, dass das viele wollen.  

Wir wollen der Stadtverwaltung mit unseren Unterschriften auch den Rückenwind geben, den sie braucht, um Entscheidungen für GRUNDLEGENDE VERBESSERUNGEN in der Verkehrsraumplanung zu treffen – und zügig umzusetzen. 

Dabei brauchen wir eure Hilfe: Unterschreibt die Forderungen des Radentscheid nach einer klimagerechten und am Menschen orientierten Mobilität. 

Und genau so wichtig: Erzählt anderen davon, wie unsere Stadt aussehen kann, wenn wir sie am Miteinander und den Menschen ausrichten. 

Wir sind so viele – Fridays for Future und viele andere Initiativen. 

Wir haben nichts zu verlieren,  wir haben so viel zu gewinnen. 

Vielen Dank 

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