Kreisverkehre sind bei allen Verkehrsteilnehmenden ein akzeptiertes Mittel der Wahl.

Die Geschwindigkeiten werden durch Kreisverkehre merklich reduziert.

Zu Fuß Gehenden wird i.d.R. ein umlaufendes Netz an Fussgängerüberwegen (FGÜ) für die Querung angeboten. Radfahrende werden – je nach Grösse des Kreisverkehrs – als Mischverkehr durch den Kreisverkehr oder separat und abgesetzt unmittelbar neben dem Kreisverkehr geführt. Für eine freie Durchfahrt von Straßenbahnen werden die Einfahrten in den Kreisverkehr mit Zwei-Phasen-Ampeln abgesichert.

Als Radentscheid Heidelberg sind wir der Auffassung, dass innerstädtisch in Heidelberg langfristig keine zweistreifigen Kreisverkehre realisiert werden sollen. Dieser Standpunkt geht mit der Auffassung einher, dass eine zweistreifige Kfz-Führung innerstädtisch ein falsches Signal setzt und im Rahmen des Klimamobilitätsplans aus dem Stadtbild entfernt werden muss. So ergeben sich vollkommen neue Gestaltungsmöglichkeiten für ÖPNV und eine Befriedung zwischen Radfahrenden und zu Fuß Gehenden. Darüber hinaus steigern wir die Aufenthaltsqualität insbesondere in Heidelbergs Zentrum und es kann der Stadt gelingen, die verwaiste Lücke zwischen Bismarckplatz und Hauptbahnhof endlich zu schliessen und mit Leben zu füllen.

Das Einrichten von Kreisverkehren an großen Knotenpunkten in der Stadt setzt jedoch ein echtes Umdenken voraus. Insbesondere die neu entstandenen Knotenpunkte zeigen, dass ein Umdenken noch nicht stattgefunden hat. Die Anbindung der Nord-Süd-Radachse soll durch einen Knotenpunkt mit Lichtsignalanlagen realisiert werden, die Bauarbeiten beginnen noch in diesem Monat. Die beiden Prestigeprojekte für den Radverkehr in Heidelberg (Fahrradbrücke Gneisenaustrasse und Fahrradbrücke über den Neckar) werden über einen Kreuzungsneubau realisiert, der alten Denkmustern folgt. Innovatives Kreuzungsdesign wäre hier bspw. eine Umkehr der Vorfahrt (Vorrang in Nord-Süd-Richtung) oder die Einrichtung eines Kreisverkehrs.

Als Radentscheid stellen wir immer wieder fest, dass auch wir bei unseren Planungsgedanken an Denkbarrieren stoßen, die von einer unhinterfragten Autozentriertheit herrühren. Bis heute ist das Auto das einzige Verkehrsmittel mit dem wir reibungslos und per Design ohne Wartezeiten unser Ziel erreichen. Diese Planungsprämisse ist antiquiert.

Download: Weiterführende Informationen

DA-VINCI-STRASSE – EPPELHEIMER STRASSE
Beispiel 1 für einen Kreisverkehr.
CZERNYRING – EPPELHEIMER STRASSE
Beispiel 2 für einen Kreisverkehr
CZERNYRING – BERGHEIMER STRASSE
Beispiel 3 für einen Kreisverkehr
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