Am 23. November wurde dem Radentscheid von OB Würzner im Namen der Stadt Heidelberg die Ehrenamtsmedaille überreicht. Der Gemeinderat hatte beschlossen, unser bürgerschaftlichers Engagement für den Fuß- und Radverkehr entsprechend zu würdigen. Am gleichen Tag standen wir auf der Mittermaistraße , um mit dem Pop-Up-Fuß- und Radweg auf die gravierenden Defizite im Fuß- und Radverkehr aufmerksam zu machen. Am Tag zuvor hatten die Gemeinderatsmitglieder im Ausschuss für Klima und Mobilität (AKUM) hitzig debattiert, ob der Verkehrsraum der Mittermaierstraße zugunsten von Fuß- und Radverkehr im Rahmen eines Verkehrsversuchs umgestaltet werden soll. Mit einer knappen Mehrheit und viel Gegenwehr beschloss das Gremium schließlich eine Variante des Verkehrsversuchs, bei dem die Situation für Zufußgehende und Radfahrende nur geringfügig verbessert wird. Ein Paradoxon. 

Obwohl die Belange von Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV zunehmend in den Fokus rücken, können wir auch auf Seiten der Verwaltung noch kein grundsätzliches Umdenken feststellen. Maßnahmen und Planungen im Verkehrsbereich sind nach wie vor in erster Linie auf den motorisierten Individualverkehr ausgerichtet und behindern somit eine zukunftsfähige Verkehrsinfrastruktur in Heidelberg.   

Dennoch freuen uns über die Anerkennung unseres Engagements. Wir nahmen die Auszeichnung stellvertretend für all diejenigen entgegen, die sich mit uns für die Stärkung des Fuß- und Radverkehrs einsetzen. Wir begreifen die Anerkennung durch Gemeinderat und Stadtverwaltung als Bitte und Aufforderung, uns auch weiterhin mit Druck, Aktionen und Überzeugungsarbeit für eine Mobilitätswende einzusetzen. Dieser Aufforderung werden wir nachkommen. 

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