Im Kooperationsvertrag mit ihrer Partnerstadt Montpellier bekennt sich die Stadt Heidelberg zu „Tempo 30“ als Regelgeschwindigkeit innerorts. Die Vertrauenspersonen des Radentscheids Heidelberg, nehmen dazu Stellung:
„Wir sind angetreten, die bestehende Verkehrspolitik der Stadt kritisch zu hinterfragen. Ebenso möchten wir aber auch sinnvolle Initiativen aus der Stadtverwaltung loben. Die Tempo-30-Initiative der Stadt Heidelberg begrüßen wir ausdrücklich, denn die Fakten sprechen dafür: Fährt jemand mit dem Auto ein Kind mit 50 km/h an, entspricht der Aufprall einem Sturz aus 10 Metern Höhe. Bei 30 km/h sind es immerhin nur noch 3,5 Meter. Dass der aktuelle Stand der Verkehrsforschung auch in Heidelberg anerkannt wird, steht einer Universitätsstadt gut zu Gesicht“, sagt Anna-Lisa Kaltenbach, Co-Vertrauensperson des Radentscheids Heidelberg.
„Auch abseits von Unfällen spricht viel für Tempo 30: So sinkt die wahrgenommene Sicherheit bei Radfahrenden deutlich, wenn Autos mit 50 km/h, häufig ohne Einhaltung des Überholabstandes von 1,5 Metern, an ihnen vorbeirauschen. Dabei entscheidet sich auch an der subjektiven Verkehrssicherheit, ob Menschen gerne auf das Fahrrad steigen – oder eben nicht. Tempo 30 macht die Stadt für alle Verkehrsteilnehmenden sicherer und lässt sich günstig sowie zeitnah umsetzen“, erklärt Dominic Egger, Co-Vertrauensperson.
„Städte und Gemeinden werden vom Bund bisher daran gehindert, mit Geschwindigkeitsbeschränkungen für mehr Sicherheit zu sorgen und damit insbesondere schwächere Verkehrsteilnehmende zu schützen. Das muss ein Ende haben. Wir fordern die gewählten Bundestagsabgeordneten auf, sich kommunale Eigenständigkeit bei der Verkehrssicherheit einzusetzen“, sagt Larissa Weigel, Co-Vertrauensperson.